Museum für Kostüm und Spitze, Brüssel

Handgearbeitete Spitze aus Belgien

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der im mittelalterlichen Brüssel einen Hauch von Luxus verbreitete, war die kunstvolle Spitzenherstellung. Auch heute noch genießt diese Handwerkskunst einen ausgezeichneten Ruf in der ganzen Welt. Neben belgischen Pralinen ist die bekannte Brüsseler Spitze zu einem wahren Touristenmagnet geworden. In der Nähe des wunderschönen Grote Markt hat sich das Museum für Kostüm und Spitze (Museum voor het Kostuum en de Kant / Musée du Costume et de la Dentelle) angesiedelt. In geschichtsträchtigen Gemäuern aus dem 17. Jahrhundert sind wertvolle Kostüme, feine handgefertigte Spitze und Accessoires der letzten Jahrhunderte ausgestellt. Besonders interessant wird der Besuch durch die jährlich wechselnden Themen, die den Ausstellungsstücken zugrunde liegen.

Eine der ältesten Kirchen Brüssels

Der Beschützer der Kauf- und Handelsleute - Sankt Nikolaus - stand Pate für die St. Nikolaus-Kirche (Sint-Niklaaskerk / Église Saint-Nicholas), die sich nur eine Steinwurf von dem Grote Mark entfernt befindet. Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche von den Gewerbetreibenden, die sich auf dem Grand Place  1  angesiedelt hatten, besucht. Das Gotteshaus zählt als eine der ältesten Kirchen Brüssels – Teile des Gemäuers gehen sogar auf das 12. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Geschichte musste die Kirche Sankt Nikolas einige Beschädigungen über sich ergehen lassen: So wurde sie im 16. Jahrhundert während des Konflikts zwischen Katholiken und Protestanten mehrfach geplündert. Auch bei der Zerstörung des Grand Place  1  im Jahre 1695 durch die Franzosen wurde die Kirche in Mitleidenschaft gezogen. Trotz der Schäden konnte die ursprüngliche Atmosphäre der Kirche Sankt Nikolaus bewahrt werden. Im Inneren wartet die Kirche mit zahlreichen Kostbarkeiten auf: Unter anderem eine Darstellung des Schutzpatrons Sankt Nikolaus aus dem Jahre 1131 sowie mehrere kunstvolle Skulpturen sind hier zu sehen.

Die schöne Chapelle de la Madelaine am Fuße des Kunstbergs

In der Nähe zum Grand Place  1 , am Fuße des Kunstbergs, befindet sich die kleine, aber bezaubernde Chapelle de la Madelaine. Diese Kirche wurde bereits im 15. Jahrhundert konstruiert. Nach einer verheerenden Zerstörung im 17. Jahrhundert und mehreren Umbauten wurde die Kapelle erst im Jahre 1958 offiziell zugänglich. Im Zuge dieser Veränderung im 20. Jahrhundert wurde an die Nordseite der Chapelle de la Madelaine die aus dem 16. Jahrhundert stammende Chapelle Sainte-Anne angebracht. Diese Kapelle musste einer Neukonstruktion des zentralen Bahnhofs weichen.

Eine Vertreterin der flämischen Renaissance ist die Kerk van Onze-Lieve-Vrouw-van-Goede-Bijstand / Église Notre-Dame de Bon Secours. Auffallend ist der Chor in ungewohnter sechseckiger Form, der durch eine gewölbtes Dach gekrönt wird. Die Wappen von Karl von Lothringen, dem Herrscher der österreichischen Niederlande, dekorieren das Gotteshaus, das aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt.

Beginenhofkirche im itaienisch-flämischen Barockstil

Die Sint-Jan-Baptist-ten-Begijnhofkerk / Église Saint-Jean-Baptiste au Béguinage stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Fassade ist im italienisch-flämischen Barockstil gehalten und wird zu den großartigsten in ganz Belgien gezählt. Wie der Name vermuten lässt, war hier ein Beginnenhof (Begijnhof / Béguinage) ansässig. Eigenständige Frauen, die ledig oder verwitwet waren und nicht in ein Kloster eintreten wollten, schlossen sich in solch religiösen Gemeinschaften zusammen. Dort konnten sie ihr eigenes, unabhängiges Leben führen und verdienten sich selbst ihren Lebensunterhalt. Zudem bestand die Möglichkeit, jederzeit wieder die Gemeinschaft zu verlassen. Im Inneren der Sint-Jan-Baptist-ten-Begijnhofkerk / Église Saint-Jean-Baptiste au Béguinage sind noch einige Grabplatten von ehemaligen Bewohnerinnen sehen, die in den Erdboden eingearbeitet sind.