Leopoldpark, Brüssel

Ruhe und Erholung im Leopoldpark im europäischen Viertel von Brüssel

Der Leopoldpark / Parc Leopold im europäischen Viertel von Brüssel ist ein kleiner englischer Landschaftsgarten inmitten des geschäftigen Treibens der Großstadt. Die Anlage ist von Kuppen und Tälern geprägt und im unteren Teil des befindet sich ein See, der vielen Vögeln eine Heimat bietet. Eine Skulptur im Park zeigt den luxemburgisch-belgischen Botaniker Jean Linden - von seinen Reisen in Mittel- und Südamerika brachte er über 650 Pflanzen nach Europa mit.

In dieser ruhigen Naturoase im hektischen europäischen Quartier von Brüssel sitzt das Königliche Institut für Naturwissenschaften. Das dazu gehörige Museum für Naturwissenschaften (Museum voor Natuurwetenschappen / Musée des Sciences Naturelles) ist vor allem durch seine beträchtliche Sammlung von Dinosauriern bekannt geworden – die Iguanodonten von Bernissart. Im Jahr 1878 wurden in der wallonischen Gemeinde Bernissart 30, fast vollständig erhaltene, Skelette dieser neuen Dinosaurierart entdeckt. Neben den spektakulären Überresten, die 135 Millionen Jahre zurückdatieren, sind weitere Fossilien von Pflanzen und Tieren aus der gleichen Epoche ausgestellt. Auch der Fundort des historischen Schatzes, eine 322 Meter lange Kohlenmine kann als Modell im Museum betrachtet werden.

Das Museum für Naturwissenschaften ist bekannt für seine beachtliche Dinosauriersammlung

Einen weiteren Höhepunkt des Naturwissenschaftsmuseums, besonders für die kleineren Besucher, ist der "Saal der Tierfreunde" (animal pal – wildlife in the city): Hier kann man die typischen Geräusche hören und den Spuren der Tiere folgen. Aber auch für Erwachsene hat das Museum für Naturwissenschaften viel Interessantes zu bieten - im Saal der Evolution der Menschheit sind Nachbildungen von Skeletten und Schädeln aus mehreren Entwicklungsphasen. Dabei wird ebenfalls viel Wissenswertes über die geographische und zeitliche Ausbreitung sowie den Körperbau vermittelt. Man kann sich zurück in die Eiszeit entführen lassen und auf deren berühmteste Lebewesen treffen – die gigantischen Mammuts. In der Abteilung der Säugetiere finden sich Exemplare aus 80 Säugetierfamilien: Darunter gibt es Vertreter der Primaten, Beuteltiere, Raubkatzen, Bären, Füchse, Wölfe, Antilopen sowie Nutztiere wie Schafe, Ziegen und Rinder.

Auch den grundverschiedenen Erdpolen und ihre Geheimnissen ist ein Bereich gewidmet: Man kann die Fortschritte bei der Entdeckung der Arktis, der nördlichsten Region unseres Erdballs, verfolgen und den Geräuschen der Antarktisbewohner lauschen: Man hört die Rufe der Robben und kann in die Welt der Wale, Pinguine und Albatrosse eintauchen. Den Schwergewichten der Meeresbewohner, den Walen, ist zudem ein eigener Raum gewidmet – in dem Saal schwebt ein prachtvolles Exemplar über dem Kopf der Besucher. Auch andere Meeresbewohner sind vertreten, besonders die farbenprächtigen Korallen sind ein beliebter Anziehungspunkt.

Nichts für zartbesaitete Besucher ist die Insektenhalle, in der neben Insekten auch Schalentiere und Spinnen ausgestellt sind. Das dazugehörige Vivarium mit lebenden Vertretern dieser Arten zählt zu den Höhepunkten des Museums. Einen anderen Teil der Naturwissenschaften beleuchtet die Mineraliengalerie. Sie konzentriert sich vor allem auf die Beschaffenheit der Mineralien und ihre Systematisierung. Diese kurz umrissenen dauerhaften Sammlungen werden durch themenbezogene Ausstellungen ergänzt, die das breite Angebot des Museums noch verstärken.

Wenn man das Gebäude verlässt, sollte man nicht vergessen der in der Nähe befindlichen Solvay-Bibliothek (Solvay Bibliotheek / Bibliothèque Solvay) mit ihren prächtigen Holzvertäfelungen einen Besuch abzustatten.