Haus Stern, Brüssel

Eines der ältesten Gebäude am Platz wird von einem kleinen Stern gekrönt

Der Stern (De Ster / L’Étoile) ist das kleinste Gebäude des gesamten Grote Markt. Zudem gehört das von einem Stern gekrönte Haus zu den ältesten der Bauwerke. Der Stern wurde schon im 13. Jahrhundert schriftlich aufgeführt und im anschließenden Jahrhundert vom Amtsmann benutzt. Zu jener Zeit war das diejenige Person, welche die gefällten Urteile verkündete. Nach der Zerstörung des hölzernen Gebäudes Ende des 17. Jahrhunderts, wurde L’Étoile als Steinbau wieder rekonstruiert. Da das Haus angeblich zu viel Licht wegnahm und auch den Verkehr gehemmt haben soll, wurde es im Jahr 1852 abgerissen.

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Im Jahr 1897 wiederum lässt das Stadtoberhaupt Charles Buls, nach dem heute die vorbei führende Straße benannt ist, das Haus des Sterns rekonstruieren. Innerhalb des neu entstandenen Säulengangs trifft man auf einen Glücksbringer der besonderen Art: Wenn man den Arm des auf dem Sterbebett liegenden Everaert ‘t Serclaes reibt, soll einem die Glücksgöttin Fortuna hold sein. Sieht man den von den vielen Berührungen glänzenden Arm, ist diese Legende wohl jedem Touristen mittlerweile bekannt.

Häuser an der Südwestseite des Grote Markt

Der bekannte Brüsseler Everaert ‘t Serclaes soll unter anderem die Stadt Lodewijk van Male, dem Grafen von Flandern, der sie kurz vorher eingenommen hatte, erfolgreich entrissen haben. Als er im Jahr 1388 tödlich verwundet wurde, brachte man ihn in dieses Haus, wo er schließlich auch verstarb. Die drei Reliefs, die sich über Everaert ‘t Serclaes befinden, bilden die Rückeroberung Brüssels sowie den feigen Überfall auf den Volkshelden durch das Herr von Gaasbeek ab. Unter der golden glänzenden Statue des Helden steht in lateinischer Sprache geschrieben: "Everaert ‘t Serclaes Befreier des Vaterlandes". Die Zahlen 1320 und 1388 erinnern an sein Geburts- und Sterbejahr. Zwei weitere Gedenktafeln des Hauses sind dem früheren Brüsseler Bürgermeister Charles Buls gewidmet.

Namensgeber an der Fassade vom Haus Schwan

Die Restaurierung des Schwan (De Zwaan / Cygne) im Stile Ludwig XVI. war bereits im Jahr 1698 abgeschlossen. Ursprünglich als Wohnhaus für Privatpersonen errichtet, wurde es im Jahr 1720 von der Zunft der Fleischer gekauft. In diesem Haus wurde deutsche Geschichte geschrieben – im Jahr 1847 verfassten hier Karl Marx und Friedrich Engels das "Manifest der Kommunistischen Partei". Auch die Arbeiterpartei wurde hier, im Jahr 1885, ins Leben gerufen.

Nach wie vor das Zunfthaus der Brauer

Das einzige Zunfthaus, in dem nach wie vor der selben Bestimmung nachgegangen wird, besitzt zwei Namen: der goldene Baum (de Gulden Boom / L’Arbre d’Or) oder das Haus der Brauer (het Brouwershuis / Les Brasseurs) – damit ist auch schon die Tätigkeit der Bewohner geklärt. Die Brauer beauftragten im Jahr 1695 Willem de Bruyn mit dem Wiederaufbau des Hauses, seitdem sind in diesen Räumen verschiedene belgische Berufsvereinigungen der Brauereizunft vertreten. Zudem befindet sich ein Brauereimuseum 43 (Musée de la Brasserie) im Gewölbe: Hier kann man neben vielen Objekten und Dokumenten, die mit dem Bier in Verbindung stehen, eine originalgetreue Brauerei aus dem 18. Jahrhundert erkunden. Auch am Fassadenschmuck des Hauses kann man die Zunft erkennen - dargestellt sind Kornähren, Hopfenblätter, die Ernte, die Weinlese und die Beförderung der Waren.

Das Haus Rose am Grand Place

Der Name des Baus die Rose (De Roos / Rose) geht auf Catharina Van der Rosen, die Tochter eines Stadtbeamten aus dem 15. Jahrhundert, zurück. Ihrer Familie gehörte das Gebäudes zu jener Zeit. Wie an anderen Häusern auch, verkündigt die Zahl an der Fassade das Jahr des Wiederaufbaus nach der Bombardierung des Grand Place  1 . Die Vorderfront ist im Flämischen Stil des 17. Jahrhunderts gehalten - dem folgend sind dorische, ionische und korinthische Säulen eingearbeitet, welche die heutige Privatwohnung schmücken.

Das Haus In den Bergh Thabor steht ganz links in der Reihe

Das Haus In den Bergh Thabor / Mont Tabor ist heute ebenfalls ein Privatgebäude. Nach dem Wiederaufbau im Jahr 1699 war hier ein Kabarett untergebracht. Wenn man genau hinschaut, kann man die verblasste Inschrift "Aux trois couleurs" noch an der Fassade erkennen. Im Jahr 1884 wurde das Gebäude zu einer Herberge umgerüstet. Der Name des Hauses bezieht sich auf den Berg Tabor - der 588 Meter hohe Gipfel liegt im nördlichen Israel und spielt sowohl im Judentum als auch im Christentum eine bedeutende Rolle.