Haus Waage, Brüssel

Das in der Heuvelstraat / Rue de la Colline 23 stehende Haus der Waage (De Wage / Balance) wird auch dem Grand Place  1  zugerechnet. Das Gebäude zeugt von vielen Details und besticht mit einer prachtvollen Fassade, die auf Höhe des ersten Stockes mit einer riesigen Tür aufwartet. Im Türbogen sind zwei Engel angebracht, die eine Waage halten. Dem leider unbekannten Architekten ist bei dem Haus eine wundervolle Verbindung der klassischen Ordnung mit dem flämischen Barockstil gelungen.

Häuser an der Nordostseite des Grand Place

Das Gebäude der Hirsch (Den Hert / Cerf-volant) ist wesentlich schlichter gestaltet als viele der Bauwerke an dem Grote Markt. Das Haus wurde im Jahr 1625 errichtet, dadurch ist es durch die Baustile der Spätrenaissance und des Frühbarock gekennzeichnet. Der Hirsch war einst das Eigentum des Architekten und Bildhauers Gilles van den Eyde, der es möglicherweise auch entwarf. An der Häuserwand, die in der Heuvelstraat / Rue de la Colline 23 gelegen ist, befindet sich das Abbild eines fliegenden Hirsches. Auch über dem Eingang des Gebäudes hat der Rehbock einen Platz gefunden.

Eine Fassade verbindet die beiden Häuser Joseph und Anna

Die beiden Häuser namens Joseph und Anna sind durch eine Fassadenfront miteinander verbunden. Die beiden Namen sind jeweils in Höhe der ersten Etage angebracht. Abgesehen von diesen beiden Medaillons weist die Fassade keine größeren Verzierungen auf. Die Privathäuser wurden im Jahr 1625 im Renaissancestil gebaut und 1897 einer aufwändigen Restaurierung unterzogen. Der zweistufige Giebel an der Front der beiden Häuser wird durch eine Vase betont.

Das Haus der Engel (Den Engel / Ange) wurde bereits im 14. Jahrhundert unter dem Namen "der Olivenbaum" erstmalig erwähnt. Der italienisch-flämische Stil des Gebäudes wird unterstrichen durch die ionischen und korinthischen Säulen, die sich über die ganze Front verteilen. Auch bei dem Haus der Engel ist das Jahr der Wiedererrichtung (1697) auf der Fassade vermerkt. Der Spitzgiebel wird durch drei riesige Vasen betont.

Statue des Heiligen Bonifatius auf der Spitze des Hauses der Schneider

An der Stelle des Hauses der Schneider (het Cleermaekershuis / Maison des Tailleurs) standen vor dem Jahr 1695 zwei Gebäude: das goldene Boot (de Gulden Boot / La Chaloupe d’Or) und der Maulwurf (de Mol / Taupe). Beide Bauwerke wurden um 1500 von der Zunft der Schneider erworben. Nach der Zerstörung der beiden Häuser realisierte Willem de Bruyn im Jahr 1698 ein Gebäude. Der erste Blick des Betrachters fällt wohl auf die riesige Statue des Heiligen Bonifatius, der auf der Spitze des Hauses thronend, die Passanten segnet. Auf der Tafel an seiner Seite ist eine Schere zu sehen. Ein weiterer Hinweis auf die Zunft der Schneider ist im Türschmuck untergebracht: Die Büste bildet die Schutzpatronin der Gilde ab - die Heilige Barbara. Die in lateinischer Sprache angebrachte Schrift bedeutet: "Das Haus, das durch die Wut des Feindes vom Feuer zerstört wurde, wurde von den Schneidern zu Ehren der Richter neu aufgebaut" und bezieht sich auf die Bombardierung des Grand Place  1  im Jahre 1695 durch die französischen Truppen.

Die Taube war das Haus der Malerzunft

Das Haus der Taube (De Duif / Pigeon) wurde vor der Zerstörung des Grand Place  1  von der Malerzunft genutzt. Das Doppelhaus wurde im Jahr 1553 im Stil der Renaissance erbaut. Da die Malerzunft nicht genügend Geld zur Verfügung hatte, um das Haus 1697 wieder aufzubauen, wurde es an den Architekten Pieter Simon verkauft, unter dem die klassische Fassade ohne auffällige Verzierungen entstand. Im Jahr 1852 wohnte der französische Schriftsteller Victor Hugo, der aus Frankreich verbannt worden war, in der Taube.

Wohnhaus des Amtsmanns

Das kleine Zimmer des Amtsmanns (Het Ammanskamerke / Chambrette de l’Amman) trug ursprünglich den Namen "der Goldhändler". In diesem Privatgebäude wohnte der Amtsmann, wenn er sich in Brüssel aufhielt. Seiner Arbeit ging er im Stern (De Ster / L’Étoile) nach. Bei der Bombardierung im Jahr 1695 durch die Franzosen wurde das damalige Holzhaus schwer beschädigt. Wieder aufgebaut, vermittelt das kleine Zimmer des Amtsmanns heute einen schlichten Eindruck im Gegensatz zu seinen imposanten Vertretern am Grote Markt. Unterhalb der Fenster des ersten Stockwerkes ist eine Verbindung kleiner Säulen angebracht. Das Emblem, das über dem Erdgeschoss thront, stellt das Wappen des Herzogtums Brabant dar.