Musikinstrumentenmuseum, Brüssel

Musikinstrumentemuseum im alten Old-England-Gebäude

Das beeindruckende Musikinstrumentenmuseum (Muziekinstrumentenmuseum / Musée des Instruments de Musique) ist im alten Old-England-Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Königlichen Schloss untergebracht und beherbergt eine der größten Instrumentensammlungen der Welt. Der Prachtbau aus Glas und Stahl wurde von Paul Saintenoy im dem Jahr 1899 als Warenhaus entworfen und ist das wahrscheinlich typischste Art Nouveau-Gebäude in Brüssel.

Die etwa 1.500 Musikinstrumente des Museums sind auf vier Etagen verteilt, wobei jeweils ein spezielles Thema im Vordergrund steht. So sind im Erdgeschoss vor allem die Volksmusikinstrumente vertreten. Einen historischen Parcours bietet die Erste Etage: Hier kann man Instrumente von der Antike bis zum 20. Jahrhundert kennen lernen. Der Zweite Stock widmet sich der Entwicklung der Tasten- und der Saiteninstrumente. Im Untergeschoss befinden sich sowohl die mechanischen Musikinstrumente als auch die neusten Gerätschaften des 20. Jahrhunderts.

Eine Besonderheit des Museums stellen die Infrarotkopfhörer dar. Mit Hilfe dieser kann der Besucher den Klang der einzelnen Ausstellungsstücke interaktiv miterleben. Insbesondere für Kinder bietet das Museum spezielle Workshops an. Im "Garten des Orpheus" kann man außerdem in einer magischen Atmosphäre verschiedene Musikinstrumente für sich entdecken. Im Untergeschoss hat das Museum einen Klangraum eingerichtet – in diesem kann der Besucher in Erfahrung bringen, wie bei den verschiedenen Musikinstrumenten die Töne erzeugt werden. Weiterhin besitzt das Musikinstrumentenmuseum seine eigene Restaurationswerkstatt, in der die Instrumente für die Ausstellung repariert oder für Konzerte vorbereitet werden.

In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden im Park des Kleinen Zavel 68 Konzerte mit zu der Musik typischen Instrumenten und Kostümen veranstaltet. Fortgeführt wurden diese Veranstaltungen in den 80ern Jahren auf dem Platz des Großen Zavel 68, wo Renaissance- und Barock-Musik dargeboten wurde. Dieser Tradition folgend, werden seit einiger Zeit im Museum selbst wieder Konzerte organisiert und durchgeführt. Zu diesem Zweck wird der im fünften Stock gelegene Konzertsaal, der Platz für 200 Personen bietet, genutzt. Diese Musikveranstaltungen sollen die Bedeutung des Museums unterstreichen, deshalb konzentrieren sich die Konzerte nicht auf eine bestimmte Musikrichtung. Zu hören sind neben älteren Werken auch volkstümliche Stücke und Musik aus allen Teilen der Welt. Auch werden einige Tasteninstrumente des Museums, wie das Cemballo oder der Flügel, bei den Aufführungen gespielt. Die Fachbibliothek im dritten Obergeschoss des Gebäudes kann nach vorheriger Anmeldung besichtigt und genutzt werden. Einen Besuch lohnt auch das Café des Musikinstrumentenmuseums im 6. Stockwerk - von hier aus bietet sich dem Gast ein exzellenter Blick über die Hauptstadt Belgiens.