Waterloo, Brüssel

Im Jahr 1815 fand in dieser Landschaft die bedeutende Schlacht von Waterloo statt

15 Kilometer südlich von Brüssel befindet sich das berühmte Schlachtfeld von Waterloo, das mittlerweile zu einem beliebten Ausflugsziel für Besucher geworden ist. Der beste Punkt um die Besichtigung dieses historisch bedeutsamen Ortes und seiner Umgebung zu starten, ist das Besucherzentrum. Dort wird die Schlacht vom 18. Juni 1815 anhand einer aufwendigen Inszenierung noch einmal beleuchtet. Dabei werden die Strategien und die Bewegungen der Armeen dargestellt, so dass man den Verlauf der Schlacht nachvollziehen kann.

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Von dem Besucherzentrum aus führt der Weg weiter zum Löwenhügel (Lion Hill). Der künstliche Berg wurde in den Jahren zwischen 1823 und 1826 aus mehr als 290.000 Kubikmeter Erde aufgeschüttet. Gewählt wurde dabei die Stelle, an welcher der Prinz von Oranien und spätere König der Niederlande verwundet wurde. Hat man die 226 Stufen bis zum Gipfel überwunden, wird man mit einem grandiosen Ausblick über das Schlachtfeld belohnt. In 40 Metern Höhe, auf dem Gipfel des Berges, thront ein Löwe, der den Frieden, den Europa mit der Waterloo-Schlacht erkämpft hatte, verkündet.

Das Innere des Panoramas, dass neben dem Besucherzentrum errichtet wurde, dient als riesige Erlebnisleinwand. Der französische Maler Louis Dumoulin schuf das 110 mal 12 Meter große Kunstwerk, das Szenen des blutigen Kampfes abbildet. Zudem ertönt Kanonenfeuer, man hört das Kreuzen der Säbelklingen, es erschallen die Rufe der Infanteristen und die Signalhörner, die zum Angriff blasen, so dass der Besucher das Gefühl hat, mitten auf dem Schlachtfeld zu stehen.

Souvenirshop und Wachsmuseum

Im Wachsmuseum werden die Personen der Schlacht von Waterloo 116 wieder lebendig, denn die wichtigsten Akteure sind hier als wächserne Ebenbilder verewigt. Darunter sind natürlich Napoleon I., der Herzog von Wellington, Gebhard von Blücher und der Prinz von Oranien. Die wirklichkeitsgetreuen Nachbildungen wurden von Künstlern des Grévin-Museums in Paris angefertigt.

Der Bauernhof Le Caillou war Napoleons Hauptquartier

Als sein letztes Hauptquartier wählte Napoleon Bonaparte den Bauernhof Le Caillou - er liegt fünf Kilometer südlich vom Schlachtfeld. Hier verbrachte Napoleon die letzte Nacht vor dem Gefecht. Zudem ist überliefert, dass auf Le Caillou die Pläne für die Schlacht von Waterloo 113 entstanden sind. Heute ist auf dem Bauernhof ein kleines Museum untergebracht - zu sehen sind das Feldbett von Napoleon, zahlreiche Waffen, Gemälde, Schriftstücke, die Totenmaske des Kaisers und das Skelett eines französischen Husaren, der die Schlacht nicht überlebte.

Das Wellington-Museum ist in dem einstigen Hauptquartier des Herzogs von Wellington untergebracht - es befindet sich inmitten der Stadt Waterloo 113. Der Herzog von Wellington Arthur Wellesley, ein gebürtiger Ire, verbrachte die Nächte des 17. und 18. Juni 1815 in diesem zum Hauptquartier umfunktionierten Gasthof. Nach seinem großen Erfolg schrieb er hier die erfreuliche Siegesmeldung. Das heutige Museum bietet dem Besucher in 14 Räumen original erhaltene Waffen und Kunstgegenstände. Auf einem Leuchtbrett wird das Gefecht nach seinem zeitlichen Ablauf erläutert.

Neben den erwähnten Sehenswürdigkeiten sind noch viele weitere Denkmäler in und um Waterloo 113 errichtet worden. Sie erinnern an die verschiedenen Nationen, die an der Schlacht beteiligt waren, aber auch einzelnen Personen wird damit gedacht. An den Wochenenden im Juli und August findet ein besonderes Schauspiel statt, denn dann erwacht die Geschichte wieder zum Leben. Man trifft hier plötzlich wieder Soldaten in Uniformen der napoleonischen Armee an. Sie demonstrieren das tägliche Leben der mutigen Kämpfer. Sie zeigen ihre Fertigkeiten an den Kanonen, führen Schießübungen mit ihren Gewehren vor und die Kavallerie lässt den geschichtsträchtigen Boden erzittern. Der jährliche Höhepunkt des historischen Spektakels ist am 18. Juni: Am Jahrestag der Schlacht von Waterloo 113 werden die Lager der gegnerischen Parteien und deren Truppenbewegungen nachgespielt. Ein Ereignis, dem man beiwohnen sollte!