Akademiepalast, Brüssel

Der Akademiepalast (Akademiёnpaleis /Le Palais des Académies) stammt aus dem beginnenden 19. Jahrhundert und diente dem Prinzen von Oranien bis zum Jahr 1830 als Domizil. Sein Vater Willem I., König der Niederlande, ließ den Palast für den Prinzen errichten. Anlass war seine Dankbarkeit gegenüber dem Sohn, der in der Schlacht von Waterloo 113 gekämpft hatte. Heute haben verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen ihren Sitz in dem Akademiepalast, wie beispielsweise die Königliche Akademie der französischen Sprache und Literatur Belgiens, die im Jahr 1772 von der Kaiserin Maria-Theresa ins Leben gerufen wurde.

Gotische Spitzbogen-Architektur der Kapellenkirche

Die Kapellenkirche (Onze-Lieve-Vrouw Ter Kapellekerk / Église Notre-Dame de la Chapelle) gilt aufgrund ihrer gotischen Spitzbogen-Architektur als eine der beeindruckendsten Kirchen Belgiens. Der Maler Pieter Brueghel und seine Frau Marie Coucke fanden in einer der Kapellen ihre letzte Ruhestätte. Eine Gedenktafel weist auf Francois Anneessens hin, der hier ebenfalls bestattet ist - Er verlor sein Leben, weil er für die Freiheit der Stadt Brüssel gekämpft hatte.

Die Zavelkirche im ehemaligen Sumpfgebiet der Stadt

Der Begriff Zavel (Sablon) bezeichnet ein ehemaliges Sumpfgebiet, das im 17. Jahrhundert entwässert wurde. Heute befinden sich in dieser Gegend, im Zentrum der Stadt, die beiden Plätze Kleiner und Großer Zavel. Zwischen diesen beiden Standorten liegt die Zavelkirche (Kerk van Onze-Lieve-Vrouw-ter-Zavel / Église Notre Dame du Sablon). Die glanzvolle Kirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet - Der anmutige Gotikbau aus weißem Sandstein ruht auf den Überresten einer kleinen Kapelle vom Beginn des 14. Jahrhunderts. Auffallend sind die 15 Meter hohen Buntglasfenster, durch die das Sonnenlicht in die Kirche strahlt. Seit 1549 findet jährlich ein besonderer Höhepunkt, der auch immer viele Touristen anzieht, statt - der berühmte "Ommegang", ein historischer Umzug, der an der Zavelkirche beginnt und anschließend durch Brüssel bis hin zum Grand Place  1  führt.

Unterhalb der Zavelkirche befindet sich der Große Zavel 68 (Grote Zavel 68 / Grand Sablon). Der Platz bildet den Mittelpunkt des Antiquitätenhandels in Brüssel. Am Großen Zavel 68 haben sich neben charakteristischen Restaurants und Schokoladengeschäften vor allem die Antiquitätenhändler niedergelassen. Dieser dreieckige Platz wird von Herrenhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert umsäumt. An den Wochenenden herrscht wegen des stattfindenden Antiquitätenmarktes ein geschäftiges Treiben.

Schöner Park am Platz Kleiner Zavel

Einer der charmantesten und hübschesten Parks in Brüssel befindet sich auf dem Kleinen Zavel 68 (Kleine Zavel 68 / Petit Sablon). Die kleine Oase der Ruhe wurde im Jahr 1890 eröffnet und wird von einer Balustrade eingefasst, deren Pfeiler mit Skulpturen ausgeschmückt sind - Die 48 Plastiken stellen die Handwerke des alten Brüssel dar. Zehn bedeutende Wissenschaftler und Humanisten des 16. Jahrhunderts, unter denen sich Gerardus Mercator, Abraham Ortelius und Louis van Bodeghem befinden, sind im hinteren Teil des Parks zu bewundern. Im Mittelpunkt des Kleinen Zavel 68 befinden sich die Standbilder der Grafen Von Egmont und Von Hoorn. Sie alle versinnbildlichen den Kampf der Belgier gegen die spanische Gewaltherrschaft im 16. Jahrhundert.

Der imposante Justizpalast erhebt sich aus dem Brüsseler Stadtbild

Am Ende der Regentschapsstraat gelegen, erhebt sich der imposante klassizistische Bau des Justizpalastes (Palais de Justice/ Justitiepaleis) auf dem Galgenberg. Der Architekt Joseph Polaert, der auch die Laken-Kirche und das Theatre Royal de la Monnaie schuf, brachte eines der imposantesten Gebäude des 19. Jahrhunderts hervor. Im Jahr 1866 begonnen, dauerten die Bauarbeiten des Justizpalastes bis 1883. Heute beherbergt das Bauwerk das bedeutendste Gericht in Belgien – 27 Säle, 245 kleine Räume und acht Innenhöfe vermitteln einen Eindruck der gigantischen Ausmaße des Justizpalastes. Zum Verweilen lädt der phänomenale Blick vom Galgenberg über die Brüsseler Unterstadt ein.

Der Egmontpalast (Egmontpaleis / Palais d’Egmont) beherbergt heute das Außenministerium von Belgien. In diesem architektonischen Glanzstück finden internationale Zusammenkünfte bedeutender politischer Vertreter statt. Sein Name leitet sich von den Grafen von Egmont ab, denen im 16. Jahrhundert in diesem Brüssler Bezirk mehrere Häuser gehörten. Im 17. Jahrhundert wurde der Palast von der Familie von Arenberg erworben, die das Gebäude im klassizistischen Stil umgestalten ließ. Seit dem Jahr 1964 schließlich ist der Egmontpalast dem Staat zugehörig und erfüllt bis heute seine Funktion.

Der angegliederte schlicht gehaltene Egmont-Park wurde offiziell vom Palast getrennt. In dieser idyllischen Grünanlage kann man sich etwas vom Großstadtrummel entspannen und lesen. Auch auf Kunstwerke trifft man in dem Park, so zum Beispiel auf eine Peter-Pan-Statue oder einen bezaubernden gotischen Brunnen.

Denkmal für die Gefallenen im Unabhängigkeitskampf Belgiens

Der im neoklassizistischen Stil angelegte Platz der Märtyrer (Martelaarsplein / Place des Martyrs) stammt aus dem Jahr 1774. Der ungewöhnliche Name leitet sich von den heldenhaften Kämpfern ab, die im Krieg für die Unabhängigkeit Belgiens im Jahr 1830 den Tod fanden. Diesen Gefallenen ist auch das Mahnmal im der Mitte des Platzes, der bis zu dessen Errichtung Sint-Michielsplein hieß, gewidmet. Während einer langwierigen Instandsetzung der umliegenden Gebäude blieben nur die Fassaden erhalten. Heute befinden sich mehrere Institutionen von Flandern an dem Platz der Märtyrer.