Häuser des Weltkulturerbes, Brüssel

Schöner Blumenteppich und die Häuser der Nordostseite des Grote Markt

An der nordöstlichen Seite des Grand Place  1 , zwischen Vlees- en Broodstraat und Boterstraat, befinden sich sechs beeindruckende Gebäude, die alle in der Liste des Weltkulturerbes auftauchen. Die Häuser beherbergen Privatwohnungen und wurden in ihrer Vergangenheit nicht von den Handwerker- und Gewerbezünften genutzt.

Das Haus Helm hat einen prächtigen Barockgiebel mit schönen Verzierungen

Im Keller des Helm (Den Helm / Heaume) ist heute noch der original Boden des Grand Place  1  aus dem 15. Jahrhundert vorhanden. Zwei flache Reliefs schmücken den Bereich zwischen dem ersten und zweiten Stock des Gebäudes. Über den Bildern finden sich die typischen Säulen als Fassadeverzierungen. Die Obstverkäufer boten im 16. Jahrhundert ihre Waren vor dem Haus an; passend dazu ist der flämische Barockgiebel des Helms mit Girlanden aus Obst und Gemüse geschmückt.

Auch der Pfau (Den Pauw / Paon) ist von den Zerstörungen der französischen Truppen nicht verschont geblieben. Der Wiederaufbau erfolgte im Jahr 1697, wie die goldenen Zahlen zwischen dritter und vierter Etage verraten. Über dem ersten Stockwerk ist der Namensgeber in vergoldeter Ausführung angebracht - spiralförmig gearbeitete Stützen rahmen den Pfau ein. Ein weiterer Blickfang sind die goldenen Schmuckgirlanden. Das für das Brüssel des 17. Jahrhunderts kennzeichnende Gebäude wird von einem schlichten Giebel abgeschlossen. Die Restaurierung, die im Jahr 1885 realisiert wurde, konzentrierte sich hauptsächlich auf die Erneuerung der Vergoldung und des Verputzes.

Auffällige Gestaltung der Dachkammern des Kleinen Fuchses

Die Gebäude der Kleine Fuchs (De Kleine Vos / Petit Renard) und die Eiche (Den Eyk / Chêne) verbindet eine gemeinsame Fassade. Diese vereinende Front wird dominiert von spiralförmigen, kleinen Säulen. Unterhalb des Giebels ist mit der Inschrift "Anno 1696" das Jahr der Rekonstruktion verewigt. Die zwei Dachkammern der Häuser werden durch jeweils zwei ionische Säulen eingefasst - die halbkreisförmigen und mit goldenen Ornamenten versehenen Aufsätze werden durch eine Kugel abgeschlossen.

Das Haus der Heiligen Barbara (Sinte-Barbara / Sainte Barbe) ist ein sehr schlicht gehaltenes Bauwerk. Neben den typischen Säulen, welche die Vorderseite des Hauses verzieren, bildet das Abbild der Heiligen Barbara den einzigen Blickfang der Fassade, die insgesamt zwei Stockwerke umfasst. Der Giebel des Gebäudes, der Linien und Rundungen gekonnt miteinander verbindet, wird durch drei aufgesetzte Kugeln geschmückt.

Das Gebäude der Esel (Den Ezel / Ane) war im 16. Jahrhundert ursprünglich ein aus Holz gefertigtes Privathaus. Nach Plänen des Stadtarchitekten Guillaume De Bruyn Ende des 18. Jahrhunderts verändert, vereint die Fassade den Renaissancestil Italiens mit dem flämischen Barock. So findet man auch an diesem Gebäude die ionischen und korinthischen Säulen wieder. Die oberen Stockwerke werden durch Steinbalken, so genannte Architraven, voneinander abgegrenzt. Der Rundgiebel mit seinen Girlanden wird durch eine Rundvase gekrönt. Bei der Restaurierung der Fassade im Jahr 2004 durch die Stadt Brüssel wurden unter anderem 5.500 Blätter Blattgold zu 23,5 Karat verwendet, was einem Wert von etwa 229.000 Euro entspricht.